Bache­lor­stu­di­um für mehr Wis­sen über die Praxis

Erfah­rungs­be­richt über die Aka­de­mi­sie­rung in Physio­therapie und Ergotherapie 

Aus Stadt­ma­ga­zin “Haus­post” Monat Juli 2022

Schwe­rin • Wer als Phy­sio- oder Ergo­the­ra­peut in einer Pra­xis oder Kli­nik arbei­ten möch­te, kann den anspruchs­vol­len Beruf nach abge­schlos­se­ner Berufs­aus­bil­dung und Staats­examen aus­üben. Inzwi­schen steigt die Zahl der­je­ni­gen, die die­se Fächer an der Uni stu­die­ren und mit einem Bache­lor­ab­schluss beenden.

Yasmin Feistner, Ergotherapeutin mit staatl. Anerkennung und Bachelor-Abschluss
Yas­min Feist­ner, Ergo­the­ra­peu­tin mit staatl. Aner­ken­nung und Bachelor-Abschluss

Yas­min Feist­ner hat 2016 in Osna­brück ein dua­les Stu­di­um für Ergo­therapie mit dem Bache­lor abge­schlos­sen. „Dadurch habe ich gelernt, die the­ra­peu­ti­sche Art und Wei­se zu hin­ter­fra­gen“, sagt Yas­min Feist­ner. „Ist sie opti­mal und pas­send für den Pati­en­ten und wenn ja – was könn­te außer­dem hel­fen, sei­ne All­tags­fä­hig­kei­ten schnel­ler zu ver­bes­sern und die Rück­kehr in den Beruf zu erleichtern?“

„Öfter mal über den Tel­ler­rand schau­en ist auch wichtig“,

Yas­min Feistner

Fra­gen wie die­se trei­ben die 31-Jäh­ri­ge in der Arbeit an. Zu ihrem All­tag gehört auch, sich mit aktu­el­len Stu­di­en zu beschäf­ti­gen und sich neu­es Wis­sen anzu­eig­nen. „Öfter mal über den Tel­ler­rand schau­en ist auch wich­tig“, sagt Yas­min und freut sich, dass es in ihrem Beruf immer fri­sche Impul­se und moder­ne The­ra­pie­for­men gibt. Das hält den Berufs­all­tag in Bewe­gung. Wich­tig ist, dass neue Ideen nicht nur inter­es­sant klin­gen, son­dern durch ver­läss­li­che Stu­di­en abge­si­chert sind und in der Pra­xis ange­wen­det wer­den kön­nen. „Es kom­men immer neue Tech­ni­ken in der Ergo­therapie hin­zu, die eben­falls soli­des Wis­sen und Auf­ge­schlos­sen­heit erfor­dern. Ich mag die­sen Beruf, weil man nie ste­hen bleibt und man sich auch nach dem Bache­lor­ab­schluss immer wei­ter­bil­den kann“, sagt sie.

Josi Haurenherrm, Physiotherapeutin mit staatl. Anerkennung, auf dem Weg zum Bachelor
Josi Hau­ren­herm, Phy­sio­the­ra­peu­tin mit staatl. Aner­ken­nung, auf dem Weg zum Bachelor-Abschluss

Josi Hau­ren­herm ist 22 Jah­re jung. Weil sie gern mit Men­schen im medi­zi­ni­schen Bereich arbei­tet, stand ihr Berufs­wunsch Phy­sio­the­ra­peu­tin schon lan­ge fest. Das hieß: Ent­we­der die klas­si­sche Berufs­aus­bil­dung in Schwe­rin oder das Stu­di­um in Lübeck. Da die jun­ge Frau 2018 ihr Abitur in der Tasche hat­te, ent­schloss sie sich für die Stu­di­en­va­ri­an­te an der Uni in Lübeck. „Mit dem Stu­di­um habe ich für mei­ne beruf­li­che Per­spek­ti­ve mehr Mög­lich­kei­ten gese­hen. Ich könn­te im Aus­land arbei­ten oder spä­ter noch den Mas­ter­ab­schluss drauf­set­zen und zum Bei­spiel in der Aus­bil­dung arbei­ten“, erzählt sie lächelnd. 

„Mit dem Stu­di­um habe ich für mei­ne beruf­li­che Per­spek­ti­ve mehr Mög­lich­kei­ten gese­hen. Ich könn­te im Aus­land arbei­ten oder spä­ter noch den Mas­ter­ab­schluss drauf­set­zen und zum Bei­spiel in der Aus­bil­dung arbeiten“

Josi Hau­ren­herm

Doch erst­mal schreibt Josi an der Bache­lor­ar­beit, die sie im August erfolg­reich ver­tei­di­gen möch­te. Hat sie dann den Bache­lor-Abschluss in der Tasche, will sie in Voll­zeit Pati­en­ten des Reha-Zen­trums hel­fen. „Mir macht es Spaß, Men­schen mit neu­ro­lo­gi­schen Pro­ble­men zu hel­fen. Im
Stu­di­um habe ich gelernt, Pati­en­ten nicht nur ent­spre­chend der Dia­gno­se zu behan­deln, son­dern dar­über hin­aus die The­ra­pie indi­vi­du­ell anzupassen.“

Text und Fotos: Stef­fen Holz, Maxpress