Poli­zis­ten ohne Rücken­beschwerden im Einsatz

Heil­für­sor­ge zahlt auch für die 4back Rückentherapie

Aus Stadt­ma­ga­zin “Haus­post” April 2022

Gro­ßer Dreesch • Ein gesun­der, star­ker Rücken ist für vie­les wich­tig. Er beugt Ver­span­nun­gen vor und bedeu­tet kei­ne Beschwer­den im All­tag bei län­ge­rem Ste­hen oder Sit­zen oder beim Toben mit den Kin­dern. Für Poli­zis­ten im Strei­fen­dienst, im Büro oder bei Demons­tra­tio­nen mit schwe­rer Schutz­aus­rüs­tung ist ein gesun­der Rücken sogar eine wesent­li­che Grund­vor­aus­set­zung. Sie müs­sen fit sein. Aus die­sem Grund nut­zen auch die Beam­ten der Poli­zei­in­spek­ti­on Schwe­rin die 4back-Rücken­the­ra­pie im Rehazentrum.

„Hat jemand Rücken­schmer­zen, hofft er meist, dass die nach ein oder zwei Tagen wie­der weg sind. Sol­che Ver­mu­tun­gen stel­len wir gern mal an. Beschäf­tig­te im Poli­zei­dienst kön­nen sich sol­che Ver­mu­tun­gen, was Gesund­heit oder Ein­schrän­kun­gen angeht, aber natür­lich nicht leis­ten“, sagt Ger­man Ross, Geschäfts­füh­rer des Reha­zen­trums. Schon 2018 kam er so mit dem Poli­zei­är­zt­li­chen Dienst ins Gespräch, der regel­mä­ßig nach Mög­lich­kei­ten sucht, die Gesund­heit der Beam­ten effek­tiv zu erhal­ten. Die 4back-Rücken­the­ra­pie war die per­fek­te Chan­ce. Bei die­sem spe­zi­el­len Trai­ning wer­den ver­schie­de­ne Mus­kel­grup­pen iso­liert und unter Aus­schluss von Hilfs­mus­ku­la­tur ange­spro­chen. Dafür kom­men extra ent­wi­ckel­te Gerä­te zum Ein­satz, die eine com­pu­ter­ge­stütz­te Kraft-Ana­ly­se ermöglichen. 

Letzt­lich war die Aus­sicht dar­auf, dass mehr als 90 Pro­zent der Teil­neh­mer von die­sem Pro­gramm pro­fi­tie­ren und dass die Teil­nah­me selbst berufs­be­glei­tend mög­lich ist, aus­schlag­ge­bend für die Ent­schei­dung, zunächst 20 Beam­te in der The­ra­pie zu beobachten.

com­pu­ter­ge­stütz­te Aus­wer­tung und The­ra­pie­be­glei­tung ist die Basis für ein indi­vi­du­el­les Programm
Wie die 4back Rücken­the­ra­pie aussieht

„Die Mus­kel­ana­ly­se zu Beginn des Trai­nings hat ein­mal mehr gezeigt, dass auch Per­so­nen, die viel Sport trei­ben, Beschwer­den im Kreuz haben kön­nen. Die Ursa­che kann in ungüns­ti­gen Kraft­ver­hält­nis­sen inner­halb Rumpf­mus­ku­la­tur lie­gen”, so Ger­man Ross. Nach einem für jeden indi­vi­du­ell ent­wi­ckel­ten The­ra­pie­plan trai­nier­ten die Poli­zei­be­am­ten bis zu 24-mal – je 60 Minu­ten lang. Die Ergeb­nis­se der Beam­ten waren mehr als erfreulich:

Rumpf­seit­nei­ge im Sitz
Die Effek­te der 4back Rückentherapie
  • Die Arbeits­aus­fäl­le auf­grund von Rücken­beschwerden gin­gen von 3,6 Tagen pro Quar­tal auf 0,5 zurück.
  • Besu­che bei Ärz­ten und The­ra­peu­ten gin­gen um mehr als zwei Drit­tel zurück.
  • Ein­schrän­kun­gen im All­tag gin­gen von 20 Tagen auf vier Tage zurück.

Dar­über hin­aus konn­ten alle Teil­neh­mer ihre beruf­li­che Tätig­keit auch wäh­rend der Rücken­the­ra­pie wei­ter aus­füh­ren. Eine gro­ße Reha hät­te 15 bis 20 Tage Arbeits­aus­fall bedeutet.

Die Heil­für­sor­ge trägt die Kos­ten der 4back Rückentherapie

Der Poli­zei­är­zt­li­che Dienst hat dar­auf­hin die 4back-Rücken­the­ra­pie als geziel­te Reha-Maß­nah­me in die Ver­sor­gung für Poli­zei­be­am­te auf­ge­nom­men. Wo ande­re gesetz­lich Ver­si­cher­te im Moment noch selbst für die Kos­ten auf­kom­men müs­sen, springt die Heil­für­sor­ge als ers­te gesetz­li­che Kran­ken­kas­se ein.

Wei­te­re Beam­te ste­hen jetzt kurz vor dem Start und wol­len sich von der Metho­dik der 4back-Rücken­the­ra­pie überzeugen. 

Was Poli­zis­ten jetzt tun können

Wer die­ses Ange­bot als Beam­ter eben­falls in Anspruch neh­men möch­te, wen­det sich direkt an Medi­zi­nal­di­rek­tor Tho­mas Gründ­ler vom Poli­zei­är­zt­li­chen Dienst unter der (0385) 590 82 10.

Tipp für den Nach­barn: Auch Betrie­be kön­nen die 4back-Rücken­the­ra­pie als geziel­te und aner­kann­te Leis­tung für Arbeit­ge­ber im Rah­men des BGM nut­zen. Die Kos­ten wer­den dann durch den Betrieb in vol­ler Höhe als Betriebs­kos­ten abge­rech­net. Einen kos­ten­lo­sen Bera­tungs­ter­min für wei­te­re Erklä­run­gen über Inhalt, Kos­ten und Inte­gra­ti­on in das BGM erhal­ten Inter­es­sier­te unter Tele­fon (0385) 326 16 94. 

Text und Fotos: Marie-Lui­sa Lembcke, Max­press